Geschichte der Schule
Zum Schuljahresbeginn 1973/74 bezog die Grundschule in Schönaich ein eigenes modernes Gebäude, da sie bisher in drei verschiedenen Gebäuden im Ort untergebracht war. Gänzlich eigenständig ist die Grundschule seit 1975, da die damalige Grund-, Haupt- und Realschule als Schulverbund zu groß geworden war.
In den 1960er Jahren wurde die Einrichtung einer Förderschule für Kinder mit Lernbehinderung Klasse 1 – 4 beantragt, die nach ihrer Genehmigung als selbständige Schule geführt wurde.
In den kommenden Jahren arbeiteten die beiden Schularten in unterschiedlichen Projekten zusammen. Zum Schuljahr 1997/98 beantragte die damalige Schulleitung beim Regierungspräsidium eine Zusammenführung der Grundschule und der Förderschule zu einem Schulverbund. Seit dieser Zeit gab es die Johann-Bruecker-Grund- und Förderschule für Kinder mit dem Anspruch auf eine sonderpädagogische Förderung im Bereich Lernen.
Mit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahre 2008 begann die Umsetzung der Konvention und dem Anspruch auf die gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft. Die Inklusion wurde angestrebt. Im Zuge der Umsetzungsmaßnahmen kam es zu einer neuen Namensgebung für die Förderschulen. Sie wurden umbenannt in Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren -SBBZ- mit dem jeweiligen Förderschwerpunkt. Unsere Schule trug nun den Namen Johann-Bruecker-Grundschule mit SBBZ Lernen und die Verzahnung der beiden Schularten konnte fortgeführt werden.
Im Jahr 2012 entwickelte das Kollegium ein schuleigenes Inklusionsmodell. Es wurden Inklusionsklassen gebildet und Kinder mit dem festgestellten Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot konnten erfolgreich in Regelklassen inkludiert werden.
Mit Beginn des Schuljahres 2017/18 ruhte jedoch der Schulzweig SBBZ Lernen, da die Anzahl der Kinder mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot an unserer Schule stark rückläufig war.
Mit dem Bescheid vom Regierungspräsidium Stuttgart wurde der Schulzweig SBBZ Lernen zum 01. August 2021 aus dem Schulverbund aufgelöst. Seit dem Schuljahr 2021/2022 ist die Schönaicher Grundschule offiziell wieder eine eigenständige Grundschule mit dem Namen Johann-Bruecker-Grundschule.
Wer war Johann Bruecker?
Johann Bruecker kam am 3. September 1881 in Neu-Pasua im heutigen Serbien (damals Donauschwaben) auf die Welt. Im Jahr 1907 wanderte er in die USA aus, wo er 1915 ein Patent für einen Trockenrasierapparat anmeldete. Gut zehn Jahre lang entwickelte er einen elektrischen Rasierapparat, den er 1937 unter dem Namen „Sunbeam Shavemaster“ in 27 Ländern auf den Markt brachte. Bei dieser Erfindung kam ihm Jacob Schick zuvor, der bereits 1931 einen Elektrorasierer anbot.
Im Jahr 1953 machte sich Johann Bruecker in Süddeutschland auf die Suche nach seinem heimatvertriebenen Bruder Peter, den er in Schönaich fand. Die Massenunterkünfte, die er dort zu sehen bekam, veranlassten ihn zum Bau von zwei Mehrfamilienhäusern. In den folgenden Jahren ließ Brueckers Stiftung weitere Neubauten in der Gemeinde entstehen. Auch seine amerikanische Heimatstadt Glendale in Kalifornien profitierte von seinen Wohltaten.
Ab 1958 gingen Brueckers Einnahmen aus den Lizenzen für Rasierapparate deutlich zurück. Er verarmte und zog 1962 schließlich nach Schönaich, wo er bis zu seinem Tode am 3. Juni 1965 in einer der von ihm gestifteten Wohnungen lebte.
An den Erfinder und Wohltäter, der 1954 zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt wurde, erinnern die Johann-Bruecker-Schule und die Johann-Bruecker-Straße in Schönaich.